Den Kopf noch voll von den möglichen Elementen die wir im Ritual einsetzen könnten (ich war diesmal der Hauptplaner) machte ich mich voller Freude auf den Weg zur Theosophischen Gesellschaft.
Obwohl die Sommersonnwende, oder das Lithafest, erst einige Tage später war feierten wir es schon viel früher. Einige Personen waren nämlich am richtigen Termin verhindert und ein so wichtiges Fest als „Paganist“ (c Klara 😉 nicht zu feiern geht gar nicht – also besser zu früh als gar nicht feiern.
Ich hatte eine ungefähre Intention im Kopf.
Natürlich geht es um Freude, Lebenslust, Feiern und zugleich auch schon vorbereiten auf die bald kommende dunkle Zeit – denn die Nächte werden nun wieder länger.
Beim letzten Jahreskreisfest waren insgesamt 16 Leute – so viel wie noch nie – dabei und die Energie war toll.
Mit Begeisterung und bepackt wie ein Lastesel mit Rasseln, Trommeln, Ritualzeug, MP-3Verstärker, CD-s, Räucherwaren, Kerzen, Schmelzfeuer, Tücher, Malutensilien, Essen schritt ich stolz in den ehrwürdigen Theosophischen Saal.
Doch was war los?
Auch nachdem wir mit den Beginn 30 Minuten warteten waren wir nicht einmal die Hälfte der Personen vom letzten Mal.
Ich nahm in mir Enttäuschung wahr und mein Sprechendes Selbst sagte „da siehst du? Schade um die Zeit die du investiert hast, du hättest etwas Schönes, Entspannendes das Wochenende machen können. Nun hast du wieder fast das ganze Wochenende umsonst versch… anstatt dich anderen so notwendigen Dingen zu widmen“
Aber eine kleine Übung und ich verband mich mit den anderen 2 Selbsten.
Mein kindliches Selbst/die Wildnatur sagte: „Chanten, singen, Malen – ich freue mich. Lauter tolle Leute, genau die richtige Zahl – so kannst ich auch mit allen quatschen und spielen ;-)“
Eine Definition von Magie ist auch „Den Bewusstseinszustand nach Belieben zu verändern“. Also brauchte ich einige Minuten bis ich die Enttäuschung in Freude und Begeisterung veränderte.
Gemeinsam wurde unsere Intention so niedergeschrieben: „Wir feiern gemeinsam mit Lebensfreude den längsten Tag des Jahres und die Fülle des Lebens“.
Dann wurden die Rollen verteilt.
Hier sage (schreibe) ich: Danke für das aktive Mitmachen!
Erstmals hat Bexa die Begrüßung, Einleitung und Grundlagenerklärung übernommen und uns ein uns vorher nicht bekanntes Lied beigebracht. Die Erdung von K. war toll und wirkungsvoll. Die Herbeirufungen von M. waren wie gewohnt in eloquenter Brillianz und auch Taras Herbeirufung der Krafttiere war sofort spürbar. Danke!
Nach dem üblichen Reclaiming-AnfangsRitualaufbau mit Intention, Reinigung (diesmal mit Räuchern) Erden, Kreisziehen, Einladen der Elemente und anderer unterstützender Kräfte ging es zum Hauptteil.
Zuerst leitete ich eine Visualisationsübung an, in dem wir die Sonnenenergie spürbar über das Bauchchakra aufnehmen und dann die Feuerenergie ähnlich wie Kundalinienergie aufsteigen liesen und unsere Aura „anfeuern“. Danach war Zeit die Feuerenergie und Begeisterung auszudrücken – sich zu bewegen, tanzen, rasseln, Laute von sich zu geben – sich lebendig zu fühlen. Dies freute das Kindliche Selbst/bzw. die Wildnatur. Zum Abschluss wurde mit Begeisterung gechantet.
Der 2. Teil (der leider in der Intention nicht niedergeschrieben ist…) bestand darin uns zu erinnern welche wärmenden Erinnerungen wir bereits jetzt für die Kalte Zeit einlagern können. In der Ritualvorbereitung habe ich mir das Zitat von Albert Camus aufgeschrieben: „“In den Tiefen des Winters erfuhr ich schliesslich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer liegt.“
Das Angebot war während 20 Minuten „American Indian Chants“ von Gerhard Lipold zu malen, zu zeichnen oder Erinnerungen aufzuschreiben deren Erinnerung uns wärmt.
Also normalerweise nicht-malende-oder-zeichnende-sparflammenkreative-Person tat ich mir erst mit der Aufgabenstellung schwer – aber nach einiger Zeit konnte ich einige für mich bedeutsame Zeichen malen und angenehme Erlebnisse niederschreiben.
Doch meine Erkenntnis war: es fehlt mir neben den angenehmen Erlebnissen ein wirklich bedeutsames Ereignis der Lebensfreude. Ich nahm mir vor ab nun achtsam zu sein um die Gelegenheit nicht verstreichen zu lassen.
Danach wurde noch gechantet und nach Auflösen des Kreises bei Apfelchips und Co sowie bei Hintergrundmusik geplaudert.
Diesmal hatten wir beim Ritual die bisher jüngste Teilnehmerin mit 7 Jahren dabei und den wahrscheinlich bis jetzt ältesten Teilnehmer. Danke fürs Mitmachen!
Ich fand die Feier, schön und stimmig und alle die Rollen übernahmen konnten Erfahrung sammeln. Durch die Reflexionszeit beim Malen kam mir eine wichtige Erkenntnis, die dazu führte dass ich noch lange mit lachenden Herzen, voll mit Begeisterung auf ein Ereignis das einige Tage nach dem Ritual stattfand zurückblicken werden.
Und auch die quantitative Anzahl der Personen war optimal für die weitere Entwicklung der Kerngruppe — Danke und gesegnet seis!
Fotos: https://www.reclaiming.at/litha2018/