Drei Tage nach der Sommersonnenwende, an der die Sonne ihren höchsten Punkt am Horizont erreicht und ihre kraftvollsten Energien entfaltet bzw. die Fruchtbarkeit der Natur auf der ganzen Nordhalbkugel zu sehen ist, kamen wir wieder zu einer gemeinsamen Feier zusammen. Zu einer der ältesten und bedeutendsten Feste der Menschheit und so auch im keltischen Jahreskreis, um die herum sich zahlreiche Brauchtümer gesammelt haben. Diese Feier/dieses Fest wird auch Mittsommer, Johanni, Venusfest oder auch Litha genannt, benannt nach der Göttin Litha, die Überfluss und pure Lebenskraft verspricht, gleichzeitig aber auch das Prinzip der Ausgewogenheit lehrt.
Selbstverständlich war Göttin Litha, neben Demeter und Baldur, unseren Ahnen, Naturgeistern und Krafttieren unser wichtigster Gast!!
Wir haben ein größeres Feuer entzündet, um die Sonne mit ihrer lebensspendenden Energie zu ehren und zu feiern. Auch ein Strauß von Johanniskraut war zugegen, der im besonderen Zusammenhang mit dem Johannistag steht.
Diesmal veranstalteten wir unser Ritual auf einem Wiesengrundstück in Unterthal, das wir für diesen Abend gegen eine Spende zur Verfügung gestellt bekommen haben.
Bei der Feier waren insg. 7 Personen anwesend, neben bekannten Gesichtern auch willkommene Gäste.
Nachdem wir unseren Ritualplatz gemeinsam mit bunten Tüchern, Kerzen und Laternen gestaltet haben, setzten wir uns zusammen, um gemeinsam den Ritualablauf zu besprechen, wichtige Informationen über Reclaiming und über das Lithafest zu geben, eine gemeinsame Intention für den Ritualablauf zu finden und einzelne Ritualelemente bzw. –dienste untereinander aufzuteilen.
Nach längeren Überlegungen und gemeinsamen Austausch (war nicht so einfach!!) entschieden wir uns für die folgende Intention, welche auch den Kernteil unseres Rituals bestimmte:
Wir entzünden heute das Feuer der Sonnenwende, feiern mit Freude die Fülle und Schönheit des Lebens, bitten um eine reiche Ernte unserer Taten und übergeben dem Licht des Feuers unsere schmerzhaften Erfahrungen und unseren Ballast zur Transformation.
Diese Intention bestimmte auch unseren Kernteil des Rituals, beim dem wir Zetteln beschrieben mit unseren persönlichen Hindernissen zur Transformation in das Feuer übergaben.
Während der Feier waren alle Personen beim Ritual voll und ganz präsent und es war eine besondere heilige Atmosphäre zu spüren.
Natürlich wurden die 4 Elemente mit den 4 Himmelsrichtungen am Anfang des Rituals angerufen und am Ende wieder in Dankbarkeit entlassen.
Beim Ritual selber haben manche Personen sich auch etwas mitgeteilt.
Nachdem wir feierlich mit Gesang den Kreis aufgelöst haben, sind wir noch beim Grillen eine Zeit lang zusammen gesessen und haben den feierlichen Abend angenehm ausklingen lassen.
Ach ja! Und wir hatten mit dem Wetter wirklich Glück an diesem Abend! Obwohl das Donnern aus der ferne schon zu hören war und ein schwarze Wolke über uns bereits zu nieseln begann blieben wir trocken. Die Wettergötter gaben uns einen Aufschub und es begann erst zu regnen als sich unsere Feier langsam auflöste.
Obwohl unser meisterfahrenstes Reclaiming-Mitglied aus privaten Gründen bei dieser Feier nicht mit dabei sein konnte, ist die Feier wohl gut gelungen und alle Personen konnten mit einem gewissen feierlichen feeling, vielleicht sogar mit neuen Anregungen nach Hause gehen.