Einmal hatte jemand das tolle und für ihn unvergleichliche Erlebnis Magie und Gemeinschaft in der Reclaiming Tradition zu erleben. Es war ein bisschen wie mit erfahrenen Leuten gemeinsam in Sportcabrios auf Rennstrecken quer durch den Wald zu rasen. Reclaiming hat ihre eigenen Techniken und Fahrstile entwickelt. Das Gefühl war so genial, dass er unbedingt diese Erlebnisse auch in seiner Heimat machen wollte. Und außerdem wünschte er auch anderen Menschen diese großartigen Erfahrungen machen zu können.
Unerschrocken und ein wenig blauäugig versuchte er nach dem Vorbild, das er selbst erlebt hatte, solche Cabrios und Strecken zum gemeinsamen fahren anzubieten.
Um seine Technik zu verfeinern und zu verstehen wie die Cabrios und die Rennstrecke anzulegen war, lernte er und war im Austausch mit erfahrenen Fahrern und war fünf mal mit den besten im deutschen Sprachraum zusammen (Witchcamps und Löwenzahntreffen), um mit ihnen zu üben und von ihnen Unterweisung zu erhalten.
Zusätzlich war er zu Beginn seiner Bemühungen laufend in Kontakt mit einer Fahrerin, die schon viele Rennen gefahren und viele junge Rennfahrer unterrichtet hatte, um jemanden zu haben, den er fragen konnte und die ihm Rückmeldungen und Rat gab.
Denn er erkannte die Gefahr etwas Willkürliches und Selbstgestricktes, das nur Ähnlichkeit mit Reclaiming hat, auf die Beine zu stellen.
Er vertraute darauf, dass in durch von ihm angeleiteten Rennen die Teilnehmer*innen die Grundlagen verstehen würden.
Ihm war eine hohe Qualität und auch eine Weiterentwicklung wichtig.
Um möglichst viele Leute zu erreichen, waren auch geschlossene Wagen dabei und es ging auch mal durch die Heide und nicht durch den Wald – das heißt nicht nur Neuinteressierte sondern auch Leute, die schon mit anderen spirituellen Traditionen fahren.
Doch vermehrt kam der Gedanke unter Teilnehmer*innen auf, dass die Technik, wie sie von allen Fahrlehrern in weltweiter Abstimmung auch in den Kernklassen gelehrt wird, nicht so wichtig ist. „Warum nicht anders machen, wenn es sich gut und richtig anfühlt?“ war der Tenor.
So fuhr mach einer im Schritttempo, mit geschlossenem Verdeck oder gar auf dem Fahrrad – egal, es musste sich für die Person gut anfühlen – so war den Tenor von manchen Teilnehmer*innen.
Dem Starter der Gemeinschaft in seiner Heimat kam es vor, als ob einigen oft nur das eigene Ego, das eigene Wohlbefinden wichtig sei und die Gruppe sowie die Reclaiming Tradition außer Acht gelassen wurde.
Ihm war gemeinsames Wachsen und eine Gemeinschaft im Sinne von Reclaiming wichtig, doch dies vermisste er von einigen Leuten.
Die Vorstellung, dass Geländewagen in Zickzackfahrstil sich als Reclaiming Cabrios bezeichneten, da sie schließlich auch Bodenfahrzeuge seien und irgendwie schon das gleiche mache, gefiel ihm gar nicht…
So wurde sein Interesse mit den Freistil-Reclaiming Fahrern zu fahren immer geringer.
Doch irgendwann bemerkte er, dass ihm etwas fehlte. Und als sich die Gelegenheit ergab folgte er seiner Intuition und feierte er ein schönes Ritual mit sieben Reclaiming-Neulingen und er erlebte das geniale Gefühl wieder – er wusste, was zu tun ist.
Auch wenn er nun an einem weit entfernten Ort ist, will er Menschen suchen, die mit ihm im Reclaiming-Stil fahren wollen, die lernen wollen, die Reclaimer*innen sein wollen…
Dazu muss ein erfahrener Fahrlehrer her und uns allen noch einmal zeigen, wie Reclaiming-fahren aussieht und was das besondere an der Tradition ist. (Kernklasse: Elemente der Magie in Graz)
Schließlich fuhr er auch wieder in seiner Heimat mit abgeänderten Rahmenbedingungen und es hat ihm Spaß gemacht…
August 2019